Was und wo Frauen mit einer
MINT-Ausbildung arbeiten
Hier erzählen dir Frauen, welchen Ausbildungsweg sie eingeschlagen haben und von ihren Berufen und Tätigkeiten, in denen sie jetzt arbeiten!
Dieser Bereich wird über den Zeitraum der MINT-Girls Challenge 2022 stetig erweitert!
Kathrin Kefer, MSc
Bildungsweg: Mobile Computing Bachelor + Master von 2012-2017 an der FH Hagenberg, seit Sommersemester 2019 Doktorandin der Technischen Wissenschaften an der JKU zum Thema KI-basiertes Energiemanagement, Abschluss voraussichtlich Herbst 2024.
„Bereits als Kind habe ich mich für Technik interessiert und schon früh erste Erfahrungen beim „Matador“ bauen sammeln können. Die Begeisterung blieb, und somit habe ich bereits während meines Besuchs des Realgymnasiums
erste Wahlfächer im MINT-Bereich wie z.B. Informatik belegt sowie an Roboter-Programmier-Wettbewerben und Coding Contests teilgenommen. Nach der Matura habe ich mir dann den Traum vom Informatik/Software Engineering Studium mit Fokus auf Mobile App-Entwicklung in Hagenberg erfüllt. Eine gute Freundin war hier maßgeblich durch ihr eigenes Studium in Hagenberg an dieser Entscheidung beteiligt. Während der Arbeit an meiner Bachelorarbeit habe ich dann meine Leidenschaft für Künstliche Intelligenz/Machine Learning entdeckt, die mich seither nicht mehr losgelassen hat. In meiner aktuellen Arbeit bei Fronius International GmbH im Bereich KI-basiertes Energiemanagement kann ich nun meine Leidenschaft mit der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen für den Kampf gegen den Klimawandel optimal verbinden.
Nach meinem Studium an der FH Hagenberg habe ich direkt bei Fronius
International GmbH am Entwicklungsstandort Thalheim zu arbeiten begonnen. Ziel
war von Anfang an die Bearbeitung meines Dissertationsthemas (KI-basiertes
Energiemanagement), welches mich bis heute (im Endstadium) begleitet. Seit
Anfang 2023 bin ich nun auch Teamleiterin für das erste Data Science Team der
Firma und kann dadurch das Thema KI auf breitere Beine stellen und vorantreiben.“
Melanie Lorenz, BSc
Bildungsweg: Kommunikation, Wissen, Medien an der FH Oberösterreich am Standort Hagenberg. Ein Studium, welches den Fokus nicht nur auf die technische Umsetzung, sondern auch ganz viel auf die menschliche Komponente legt, exemplarisch: Wie kann man eine Webseite so gestalten, dass sie nicht nur nutzbar, sondern auch so unkompliziert wie möglich zu bedienen ist und es sogar Spaß macht?
„Ich wollte immer etwas Kreatives machen, war mir bis zum 15. Lebensjahr allerdings nie sicher, was ich machen soll. Computer-interessiert war ich schon länger, allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, welche Berufe es dafür gibt, außer Bürokauffrau (was mich weniger interessierte) bzw. hielt ich mich nicht für besonders Computer-affin. Bei der BeST in Salzburg hörte ich dann zum ersten mal von dem Studiengang und war total begeistert von der Kombination aus Software Entwicklung, Sozialkompetenz und Design. Wenn man die Menschen versteht, kann man wirklich coole Lösungen schaffen, Kreativität kann man immer und überall brauchen!
Derzeit arbeite ich gemeinsam mit meinem Team in der Software Entwicklung bei Fronius an einem großen Kundenprojekt in der Schweißtechnik, bei dem ich federführend (im sogenannten Frontend) die gesamte Benutzeroberfläche umsetze. Das bedeutet, ich gestalte und entwickle alles, mit dem die Kunden am Ende interagieren. Ich liebe es, im Team, gemeinsam an den perfekten Lösungen zu tüfteln, der Spaß kommt auch nie zu kurz und macht den Alltag umso schöner.“
Anne Schuchanegg, BSc
Bildungsweg: Volksschule, Gymnasium, Physikstudium, Master Biomedizinische Technik
„Nach der Volksschule habe ich den Sprachenzweig in einem Gymnasium
besucht und dort als einzige in meinem Jahr in Physik maturiert.
Mit dem Physikstudium habe ich trotzdem eher durch Zufall begonnen,
aber es dann begeistert abgeschlossen.
Das Masterstudium, das ich danach gemacht habe, heisst Biomedizinische
Technik. Dabei habe ich viele spannende Dinge über den menschlichen Körper
und die Maschinen gelernt, mit denen man Krankheiten diagnostizieren
und behandeln kann.
Jetzt entwickle ich bei Bloom Diagnostics ein Gerät, mit dem man Blut ganz
einfach untersuchen kann, ohne daß man dafür ein grosses Labor oder
Ärztinnen und Ärzte braucht. Mit dem Gerät werden verschiedene wichtige Stoffe im
Blut analysiert, wodurch viele Krankheiten so früh erkannt werden können,
dass man sie gut behandeln kann.“
Anne Schuchanegg arbeitet derzeit bei Bloom Diagnostics als Biomedizinische Technikerin
Melanie Brunner, MA
Bildungsweg:
HTL Braunau – Fachrichtung Elektronik und technische Informatik, Schwerpunkt Communications
FH Oberösterreich Campus Hagenberg Bachelorstudium Kommunikation, Wissen und Medien
FH Oberösterreich Campus Hagenberg Masterstudium Kommunikation, Wissen und Medien
„Während meiner HTL-Zeit wurde mein Interesse für das Programmieren und die Website- und Appgestaltung geweckt. Auf der Suche nach einer weiterführenden Ausbildung habe ich die FH Hagenberg, Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien entdeckt und dort das Bachelorstudium Kommunikation, Wissen und Medien absolviert. Das Studium enthielt das Designen und Umsetzen von Webanwendungen aber auch einer breite Ausbildung zur Gestaltung von digitalen Medien in Kommunikations-, Lern- und Arbeitsprozessen. Im gleichnamigen Masterstudium habe ich mein Wissen mit einer Kombination aus angewandter Informatik und Sozialwissenschaften weiter vertieft.
Meine Masterarbeit schrieb ich in Kooperation mit dem Unternehmen Fill. Während der Zusammenarbeit erhielt ich die Chance die Ergebnisse der Masterarbeit im Rahmen einer Anstellung im Unternehmen selbst umzusetzen. Seitdem setze ich bei Fill im Bereich der Personalentwicklung selbstständig Projekte im E-Learning Bereich um und administriere die interne Kommunikationsplattform.“
Sandra C.
Bildungsweg: Sept. 2016 bis Februar 2020 die Lehrausbildung zur Labortechnikerin bei Boehringer Ingelheim
„Kein Tag ist wie der andere, das macht meinen Beruf spannend und abwechslungsreich. Am liebsten mag ich an meiner Arbeit, dass jeder Tag eine neue Herausforderung bringt. Es gibt jeden Tag neue Themen und Challenges, die man zusammen mit seinen Arbeitskollegen meistert, das macht meine Arbeit sehr spannend und abwechslungsreich.
Nach meiner Lehrausbildung bei Boehringer Ingelheim arbeite ich dort als Analyst im Bereich Mikrobiologie.“
Dipl.Ing.-in Alexandra Fritz
Bildungsweg: Diplomstudium Technische Mathematik (Universität Innsbruck)
„Das Studium der Technischen Mathematik habe ich hauptsächlich aus Interesse am Fach begonnen. Nach dem doch relativ theoretischen Abschluss wollte ich mich stärker Praxisnah ausrichten und mich vor allem mehr mit Themen beschäftigen die mir privat immer stärker wichtig geworden sind. Daher habe ich noch den Master Umwelt- und Bioressourcenmanagement an der BOKU belegt. Dort wurde mein Interesse an Meteorologie und Klima geweckt, was zu einer Masterarbeit am Institut für Meteorologie geführt hat. So wurde ich auf die GeoSphere Austria (damals noch ZAMG) als mögliche Arbeitgeberin aufmerksam und habe mich dort im Herbst 2014 in der Abteilung „Datenprüfung“ als Softwareentwicklerin beworben.
Seit Dezember 2014 bin ich bei GeoSphere Austria tätig und habe vor gut einem Jahr auch die Leitung eines kleinen Teams übernommen.
Meine derzeitige Tätigkeit: Leiterin der Kompetenzeinheit Prüfsysteme bei GeoSphere Austria
Die Kompetenzeinheit „Prüfsysteme“ beschäftigt sich unter anderem mit der Entwicklung, Erneuerung, Wartung und dem operativer Betrieb von Software zur Qualitätskontrolle Meteorologischer Messdaten sowie mit der Aufarbeitung und Bereitstellung zugehöriger Metadaten.“
Daniela Pinczolits, Senior Director Quality Management
Bildungsweg: Technische Chemie an der TU Wien
„Mich haben technische Themen bereits in der Kindheit sehr interessiert. Letztlich habe ich dann über den klassischen Chemie-Unterricht in der Schule den richtigen Studienzweig für mich entdeckt. Im Rahmen des Studiums habe ich dann Einblicke in verschiedene Branchen, in denen Chemie eine große Rolle spielt, gewinnen können. Das Spektrum reichte beispielsweise von Bitumentests im Straßenbau bis hin zur Produktionskontrolle bei Farben und Lacken. Nach dem Studium bin ich direkt beim Chiphersteller Infineon in Villach eingestiegen und konnte mich dort weiterentwickeln – von der Einzelprozesstechnik und Prozessstabilitäts-Überwachung bis hin zu einer Führungsposition im Bereich Qualitätsmanagement.
In der Schule hatte ich einen sehr kompetenten Chemie-Lehrer, der mir einen spannenden Zugang zum Thema vermitteln konnte. Und zwar so überzeugend, dass ich mir vorstellen konnte, in diesem Bereich tätig zu werden – und genau so ist es gekommen! Die Chemie war einfach etwas zum Angreifen mit Praxisbezug und für mich persönlich daher auch spannender als zum Beispiel die Physik oder Elektrotechnik.
Derzeit arbeite ich als Leiterin des Qualitätsmanagements im Produktionsbereich bei Infineon Technologies Austria in Villach. Dazu zählen u.a. Bereiche wie das Qualitätsmanagement in der Produktion, der Technik oder der Fehleranalyse.“
Andrea Appe, Data Scientist
Bildungsweg: Technische Mathematik an der TU Wien
„Schon während meiner Schulzeit am Gymnasium hat mir das Fach Mathematik viel Spaß gemacht. Dieses frühe Interesse kombiniert mit den vielfältigen Jobmöglichkeiten im MINT-Bereich hat mich veranlasst Technische Mathematik zu studieren. Ich wollte möglichst angewandt in diesem eher als theoretisch bekannten Fachgebiet arbeiten, daher habe ich mich für das Spezialgebiet Statistik entschieden. Schon während meiner Studienzeit hat sich für mich herauskristallisiert, dass Datenmengen überall immer mehr werden, stärker genutzt werden und einen echten Mehrwert bringen. Damit war mir klar, dass auch die Einsatzgebiete meiner Kenntnisse und Fähigkeiten immer gefragter werden und – es wird nie langweilig!
Aktuell arbeite ich als Data Scientist bei Infineon Technologies Austria in Villach. Das beinhaltet sowohl die Aufbereitung und Analyse von Daten aus der Halbleiterproduktion und das zur Verfügung stellen von Analysetools für Ingenieur*innen als auch die Wissensweitergabe in Form von Schulungen zu mathematischen Themen, speziell Statistik.“
Veronika Krieger
Bildungsweg:
Bachelor- und Masterstudium Maschinenbau
Masterstudium Atmosphärenwissenschaften
„In der Schule hat mich Mathe und Physik schon immer besonders interessiert. Während des Maschinenbaustudiums habe ich mich in Richtung Strömungsmechanik spezialisiert. Das Thema finde ich bis heute spannend, aber die Arbeitsgebiete haben mir nicht so gut gefallen. Da ich gerne bei Wind und Wetter in den Bergen unterwegs bin, war ein anschließendes Meteorologie-Studium, bei dem es ja auch viel um Luftströmungen geht, naheliegend. Mir war schnell klar, dass das die richtige Entscheidung war.
Derzeit arbeite ich als Umweltmeteorologin, dabei mache Schadstoffausbreitungsrechnungen und Gutachten; sowie als Lawinenprognostikerin: Dazu gehören das Erstellen des Lawinenberichts und Öffentlichkeitsarbeit bei der GeoSphere Austria.“
Nina Mrzelj, MSc
Bildungsweg: Interdisziplinäres Studium der Informatik und Mathematik,
Universität von Ljubljana, Slowenien
„Ich habe Informatik und Mathematik studiert und war gleich in meiner ersten Vorlesung vom Thema „Machine Learning“ fasziniert. Für mich war es einfach erstaunlich, dass man aus einer großen Menge von Zahlen einen Haufen nützlicher Informationen herausholen kann – es sah wie Magie aus! Heute, 7 Jahre später, bin ich sehr glücklich, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe. Ich liebe es, an interessantesten Problemen zu arbeiten, denn es wird nie langweilig, da es immer etwas Neues zu lernen und zu entdecken gibt. Außerdem ist es aufregend, die Ergebnisse der eigenen Arbeit in realen Anwendungen zu sehen, und es ist lohnend, anderen mit der eigenen Arbeit zu helfen!
Bei Sclable entwickeln wir maßgeschneiderte digitale Lösungen für unsere Kunden. Als Datenwissenschaftlerin bin ich in den gesamten End-to-End-Prozess der Bereitstellung unserer digitalen Produkte involviert – das heißt, ich definiere den Anwendungsfall zusammen mit dem Kunden, analysiere die Daten, baue einen Prototyp und helfe dabei, diese Lösung in die Produktion einzubringen.“
Carmel Zumstein, MSc
Bildungsweg: BSc Biologie, MSc Zellbiologie, Lehrdiplom Gymnasium in Biologie an der ETH Zürich, Schweiz
„Ich wollte viele verschiedene Sachen werden! Tierärztin, was mit Hunden, Hundetrainerin, Ärztin, Lehrerin. Dann kam bald einmal der Gedanke, dass ich zuerst das studiere, was mich interessiert, bevor ich mich entscheide, was ich beruflich tun möchte – da waren die klaren Sieger Biologie und Chemie.
Teilzeit Projektassistentin beim Verein ScienceCenter-Netzwerk in Wien, einem gemeinnützigen Verein der Wissenschaftsvermittlung macht. Teilzeit Mutter und Hausfrau.“
Helga Marksteiner, Ausbilderin Angewandte Elektronik/ FiT, sowie Koordination des FiT-Projektes der Wiener Linien
Bildungsweg: Nach der sechsten Klasse Gymnasium aus familiären Gründen abgebrochen; kurzfristig Bürogehilfin und im Lebensmittelhandel, danach fast 18 Jahre lang Nageldesignerin; mit 41 Jahren vom FiT-Programm erfahren, gekündigt und nach einem Praktikum bei Wiener Linien im ersten Durchgang des FiT-Projektes der WL die FIA gemacht, parallel dazu den Lehrgang als Ausbilderin und nach der LAP den 2. Durchgang FiT-Frauen als Ausbilderin übernommen.
„An meiner Arbeit liebe ich Menschen etwas beizubringen, ihnen beim persönlichen Wachstum und Lernen „zuzusehen“, mitzuerleben, wie aus ehemaligen Verkäuferinnen, Dienstleisterinnen oder Kellnerinnen richtige Vollbluttechnikerinnen werden! Dabei kann ich Frauen zeigen, was sie können, ihnen ein Vorbild sein und selbst Vorbilder aus ihnen machen.
Von einer guten Fee würde ich mir wünschen, dass Eltern ihren Töchtern viel mehr Möglichkeiten geben, alle ihre Talente auszuprobieren (geschlechtsunabhängig), dass sich unser Schulsystem radikal ändert und Kindern in allererster Linie z.B. vermittelt wird, WIE man richtig lernt und dass viel mehr Burschen und Männer Mädchen und Frauen als Allies unterstützen, anstatt sie als Konkurrentinnen zu sehen (davon profitieren alle, Männer wie Frauen!)
Mädchen und jungen Frauen möchte ich auf ihrem Weg mitgeben: Lasst euch bloß nicht erzählen, ihr könntet dieses oder jenes nicht. Probiert es aus, seid neugierig, und wenn es euch gefällt, dann macht es! Trefft eure Entscheidungen, sagt klar JA oder NEIN, umgebt euch mit Menschen, die euch unterstützen. Mir wurde als Kind immer eingeredet, ein Mädchen wäre sprachtalentiert (ja, das war ich schon immer) und Buben dafür mathematisch. Erst mit 41 bin ich draufgekommen: ich bin beides!!! Und wichtig: unterstützt euch gegenseitig, ihr seid stärker, als ihr denkt!!!“
Jaqueline Berger, MSc
Bildungsweg: Petroleum Engineering (2008) – B.Sc; Petroleum Production Engineering (2009) – M.Sc; Informatics Bachelor Program (2023) – B.Sc
„Nach der Matura am Lise Meitner Realgymnasium absolvierte ich einen Master of Science in Petroleum Engineering an der Montanuniversität Leoben. Nach dem Studium startete ich 2009 als Bohrtechnikerin (Drilling Engineer) bei der Firma Schlumberger Oilfield Services durch. Nach einigen Jahren auf diversen Bohranlagen in Europa, bewarb ich mich für eine Stelle in der Planung im Büro in Wien. 2015 ging ich 1,5 Jahre in Karenz und wollte in Elternteilzeit weiter machen. Das Zusammenspiel mit Beruf und Familie gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht, daher ging ich 2020 in Bildungskarenz um einen Bachelor im Bereich Informatik zu absolvieren. Die IT empfand ich als bessere Alternative um Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. Zusätzlich gab/gibt es eine enorme Nachfrage an Fachkräftigen in sämtlichen Sparten der IT.
Zur Zeit befinde ich mich im sechsten und letzten Semester des Informatik Bachelors und werde im Herbst 2023 wieder voll durchstarten. Ich strebe eine Stelle als Data Scientist an, in dem ich Programme schreiben werde die automatisiert mit Hilfe von maschinellen Lernens nach Mustern suchen werden. Meine Abschlussarbeit beispielsweise verarbeitet die Daten eines Messgerätes welches Parkinson Patienten am Fußgelenk tragen, um einen kritischen Zustand im Bewegungsverhalten zu erkennen. Dies ermöglicht dann in weiterer Folge einem anderen Gerät darauf zu reagieren und dem Patienten zu helfen wieder in einen unkritischen Zustand zu kommen.“
Dipl.Ing. Dr.tech. Ulrike Mitterbauer
Bildungsweg: Studium Geodäsie/ Geosphysik /Seismologie
„Ich wollte Physik studieren, weil mir die Heisenbergsche Unschärferelation gefallen hat. Aber da haben sich dann zu viele inskribiert und ich habe mich für Geodäsie, Schwerpunkt Geophysik entschieden, weil da eben auch Physik drinnen stand. Eigentlich war ich weder besonders motiviert noch inspiriert, ich wollte es mir einfach machen und außer rechnen konnte ich nicht wirklich viel.
Meine derzeitiger Arbeitsbereich ist die Forensische Seismologie / Verifikation von Nukleartests (Geosphere Austria).“
Dr. Barbara Streicher
Bildungsweg: Ich habe Molekulargenetik studiert und dazu auch mein Doktorat gemacht.
„Naturwissenschaften haben mich schon immer interessiert. Mit meinem Vater als Chemiker durfte ich auch schon als Kind manchmal in ein Labor.
An Genetik und Biochemie fasziniert mich, dass man damit Prozesse und Zusammenhänge besser verstehen kann, die letztlich das Leben ausmachen. Außerdem gibt es da noch vieles, was man noch nicht weiß. Also habe ich Biologie zu studieren begonnen und mich schnell auf die molekulare Genetik spezialisiert. Für meine Diplom- und Doktorarbeit habe ich mir bewusst die Arbeitsgruppe einer sehr coolen, inspirierenden Professorin ausgesucht.
Heute bin ich Geschäftsführerin des Vereins ScienceCenter-Netzwerk. Wir finden, dass Wissenschaft für alle Menschen zugänglich sein soll. Deswegen lassen wir sie selbst ausprobieren und experimentieren, ganz egal wie alt sie sind oder woher sie kommen. Uns ist wichtig, dass sich alle zutrauen, mit Wissenschaft und Technik ihr Leben und die Gesellschaft positiv mitzugestalten.“
Elisabeth Edlinger, Teamleiterin Einzelprozesstechnik in der Mikrochipfertigung
Bildungsweg: AHS-Matura, Tätigkeiten im Tourismus, dann Umstieg auf Technik
Motivation:
„Während meiner Karenz habe ich sozusagen auch meine Karriere neu gestartet. Finanziell unterstützt durch das AMS-Programm „Frauen in die Technik“ habe ich das Studium „Systems Engineering“ an der FH begonnen. Über ein Praktikum kam ich dann zu Infineon Villach, damit konnte ich meine theoretische Ausbildung mit dem Wissen aus der Praxis ideal verknüpfen. Das Aufgabenfeld war sehr spannend und dies hat mich motiviert gleich weiter zu studieren. Nach Abschluss des Bachelors habe ich daher noch berufsbegleitend den Master in „Industrial Engineering & Management“ an der FH Kärnten absolviert. Heute leite ich ein achtköpfiges Team. Ein Teil von einem großen Leitbetrieb wie Infineon zu sein, gibt mir Rückhalt und vor allem auch die Möglichkeit, mich ständig weiterzuentwickeln. Ich wachse mit meinen Aufgaben. Gerne möchte ich noch mehr Frauen begeistern, den Schritt in die Technik zu wagen. Ich bin das beste Beispiel: Mut zahlt sich aus!“
Derzeitige Tätigkeit: „Ich bin Teamleiterin für die Einzelprozesstechnik in der Mikrochipfertigung. Wir betreuen und optimieren Prozesse auf den Mikrochip-Anlagen um die einzelnen Wafer während des gesamten Fertigung Durchlaufes zu erfassen und genau verfolgen zu können. Da braucht es logisches Denken genauso wie Prozessverständnis und Genauigkeit.“
Jennifer Oberegger, Lehrlingsausbildnerin „Elektrotechnik & Metalltechnik“
Bildungsweg: Fachschule für wirtschaftliche Berufe (HLW), danach Doppellehre „Elektrotechnik & Mechatronik“ mit Matura; Bachelorstudium Informationstechnik
Motivation: „Als Kind habe ich mit Puppen genauso gespielt wie mit Autos. Meine Familie hat alles unterstützt was ich machen wollte – besonders meine Interesse und Freude an der Technik. Mit 17 habe ich mich deshalb für zwei Lehrberufe – Elektrotechnik und Mechatronik – und die Lehre mit Matura entschieden. Bevor ich meine Lehre begonnen habe, kannte ich kaum Frauen in technischen Berufen. Jetzt kenne ich eine ganze Menge. Die Lehrlinge bei Infineon verkabeln, bauen, programmieren, warten und steuern spezielle Anlagen, die in der Mikrochipfertigung benötigt werden und werden von Anfang an gefördert. Meinen Ausbildungsweg habe ich nie bereut. Ich würde alles genau so wieder machen. Während meiner Lehre bei Infineon in Villach konnte ich an Wettbewerben teilnehmen und wurde immer in allem voll unterstützt, sowohl fachlich als auch persönlich.“
Derzeitige Tätigkeit: „Aktuell bin ich als Ausbildnerin für die Lehrlinge bei Infineon aktiv – mein Traumjob, seit ich selbst Lehrling war. Ich stehe den jungen Techniktalenten mit Rat und Tat zur Seite, kann meine Erfahrungen und mein Wissen weitergeben und lerne auch selbst nie aus. Neben der Arbeit mache ich meinen Master in Information and Communication Engineering an der Universität Klagenfurt.“
Angelika Döbrössy MSc, Entwicklungsingenieurin Mechatronik
Bildungsweg: Realgymnasium (2000-2008), Matura mit Schwerpunkt Informatik, Mathematik, Physik und Darstellende Geometrie. Studium High Tech Manufacturing an der FH Campus Wien (2008-2013). Bachelor-Arbeit: „Berechnung Roboterkinematik –Lösung und Realisierung der direkten und indirekten Kinematik für einen 6-Achs- und einen Scara Roboter“; Masterarbeit: “Simulation des Anzugsvorganges einer Magnetschienenbremse in Tiefaufhängung” mit Hilfe von Matlab und Simulink. Seit 2011 bei Knorr-Bremse in der Entwicklung von Schienenbremsen.
“Ich habe schon als Kind gerne mit meiner Eisenbahn gespielt und mich mit Hilfe von Versuchsbausätzen mit Physik und Elektronik beschäftigt, beispielsweise ein Radio und ein Brennstoffauto gebaut. Fotos von früher zeigen mich mit Helm, Bohrmaschine und Hammer, während meine Puppen vernachlässigt in der Ecke lagen. Mein Vater und mein Opa haben mich dabei unterstützt. Es hieß nie: “Das ist gefährlich, das darfst du nicht!”, sondern immer: “Mach es so und so, dann kannst du dich nicht verletzen.”
In der Schule hatte ich sehr gute Lehrer in Mathematik und Physik, von deren Unterricht ich noch an der Fachhochschule profitiert habe. Das Studium war breit aufgestellt: Neben Mathe und Physik wurden auch Maschinenelemente, Mechanik, Management, Automatisierungstechnik etc. gelehrt, was mich sehr interessiert hat. Dies alles konnte ich dann in der Praxis anwenden, als ich bei Knorr-Bremse im Prüffeld begonnen und einen Prüfstand programmiert habe.
Aktuell beschäftige ich mich bei Knorr-Bremse mit Simulationen, dem Aufbau von Toolketten, der Entwicklung von Algorithmen. Mein Ziel ist es, die Abläufe in meiner Entwicklungsabteilung so einfach wie möglich zu machen. Auch gehe ich gerne in die Grube unter die Züge und schaue mir an, wie die Produkte verbaut sind, baue manche Teile aus und ein. Das hilft sehr beim Verständnis für den Arbeitsalltag in der Werkstatt. Es stört mich gar nicht, mir dabei die Hände schmutzig zu machen.
In der Freizeit handwerke ich gerne. Ich habe in meinem Haus den Innenausbau gemacht und den Garten selbst angelegt. So ist mein Naturell. Und eigentlich will ich gar nicht mehr darüber diskutieren müssen, ob das als Frau nun ungewöhnlich ist oder nicht.”
Dipl. Ing. Claudia Windisch, Leitung der Entwicklungsabteilung (DevOps & Research) SIEAERO bei Siemens Energy
Bildungsweg: Realgymnasium, Diplomstudium Technische Mathematik – Computerwissenschaften (TU Graz)
„Die Lösung von mathematischen oder technischen Problemen begleitet mich seit meiner Kindheit. Mit großer Begeisterung habe ich mein Fahrrad optimiert: Ich habe es komplett zerlegt und wieder zusammengebaut, stets mit dem Ziel, es noch besser zu machen. Inspiriert durch meinen Vater, fand ich Gefallen an mathematischen Rätseln. Im Realgymnasium lenkte sich meine Begeisterung vor allem in Richtung Mathematik und Computer, daher war es nur naheliegend, das Diplomstudium der Technischen Mathematik an der TU Graz zu absolvieren.
Gleich nach meinem Studium bekam ich die Chance, als Teil eines innovativen Teams bei Siemens Österreich, die Zugangserkennung mittels Fingerabdruck von der ersten Idee bis zur Produkteinführung mitzuentwickeln.
Bis heute habe ich das Privileg, an innovativen Projekten zu arbeiten, die sich immer darauf konzentrieren, was unseren Kunden am meisten Nutzen bringt und sie bei ihren Aufgaben unterstützt. Dabei geht es stets um die Verknüpfung von Forschungsfragen und der Entwicklung einer entsprechenden Lösung. Angefangen von Biometrie (Fingerabdruckerkennung) über fliegende Sensoren (Drohnen) bis hin zu verschiedenen industriellen Lösungen, war der rote Faden stets die Digitalisierung und das Verständnis der realen Welt durch bildgebende Sensorik, Bildverarbeitungstechnologien, maschinelles Lernen und Visualisierung.
Meine Leidenschaft liegt darin, reale Probleme und Herausforderungen unserer Kunden zu lösen. Als Führungskraft ist es mir dabei ein Anliegen, verschiedene Teams einzubeziehen, sie dazu zu befähigen, großartige Ergebnisse zu erzielen und ihnen zu helfen, zu wachsen.
Aktuell habe ich die Leitung der Entwicklungsabteilung (DevOps & Research) SIEAERO bei Siemens Energy inne. Unser Entwicklungsteam ist über mehrere Standorte und Regionen verteilt, und zusammen arbeiten wir an einer innovativen Service-Lösung für die Digitalisierung und Inspektion von Hochspannungsleitungen. Zu den Komponenten unserer Lösung gehören unter anderem ein multimodales Sensorsystem, eine webbasierte, interaktive Visualisierung und eine Datenanalyseplattform. Diese basiert auf Techniken aus den Bereichen Bildverarbeitung, Vermessungstechnologien und maschinellem Lernen.“
Dr. techn. DI Katrin Yazdi-Zorn
Bildungsweg: HTL für Chemische Betriebstechnik, Master und Doktoratsstudium Technische Chemie, Spezialisierung auf Materialchemie und Katalyse
„Ich habe über Schulexperimente (die zwar meist schief gegangen sind 😊) im Physik- und Chemieunterricht meine Begeisterung für die Technik entdeckt. Mit dem Besuch der Chemie-HTL war der Weg ins Technische Chemie Studium geebnet. Meine technische Ausbildung ermöglicht mir einen Beitrag zur Nachhaltigkeit für kommende Generationen zu leisten – das ist und war immer schon mein Hauptantrieb: Bereits im Rahmen meiner Dissertation habe ich an Autoabgaskatalysatoren geforscht, um deren Effizienz zu steigern. Seit meinem Berufseinstieg 2010 bei Miba durfte ich mich mit der Entwicklung von Technologien beschäftigen, die einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der Geräusch- und Schadstoffemission ihrer Endanwendungen führten: Zunächst als Entwicklungsingenieurin und in weiterer Folge verantwortete ich die Technologieentwicklung in unterschiedlichen Miba Divisionen mit Entwicklerteams in Europa, UK, USA, China und Indien. Zuletzt (vor meiner Karenz) verantwortete ich für einen Geschäftsbereich die Abteilung „Future Products“, welche sich mit der Entwicklung von neuen Produkten in den Bereichen erneuerbare Energie und alternative Antriebe beschäftigt.
Derzeit baue ich für einen weiteren Geschäftsbereich eine globale Forschungs- und Entwicklungsorganisation auf. An Standorten in Deutschland, USA und Brasilien sollen insbesondere auch „Future Products“ für nachhaltige Märkte entwickelt werden. Das Arbeiten in multikulturellen und interdisziplinären Teams bereitet mir große Freude – und, das bringt der Technikjob so mit, ist abwechslungsreich, weil man jeden Tag etwas Neues lernt!”
Dipl.Ing. Florence Adegeye, BSc
WienIT GmbH, Service Owner / Teamleitung UX Services
Bildungsweg: Masterstudium Medieninformatik & Bachelorstudium Medieninformatik & Visual Computing (Institute of Visual Computing and Human-Centered Technology) an der TU Wien
„Meine Motivation als junges Mädchen eine technische Ausbildung zu machen war in erster Linie einfach meine Neugierde zu wissen wie ein PC funktioniert 🙂
Nach meiner HTL Matura im Bereich Telekommunikation & Computertechnik habe ich gemerkt, dass mich nicht nur die Technologie dahinter, sondern vor allem auch die kreative Gestaltung und der Umgang mit Technik fasziniert hat. Im Studium konnte ich alle diese Bereiche kombinieren und bestärkt mich bis heute Technik für Menschen machen zu wollen.“
Dipl.Ing. Katrin Kern
Bildungsweg: Bachelorstudium Informatik und Masterstudium Computer Science mit Schwerpunkt Software Engineering an der JKU Linz
„Als Kind war ich fasziniert von Computern und verbrachte einen großen Teil meiner Freizeit mit z.B. Videospielen, Geschichten schreiben am PC und „IT-Support“ für die Familie; später bastelte ich an eigenen Websiten herum.
Während der Schulzeit in der HAK verlief vieles davon im Sand, aber das grundlegende Interesse blieb. Nach der Matura hörte ich auf mein Bauchgefühl und wollte „irgendwas mit Computern“ machen, das über die reine Anwendung hinausgeht.
Die Entscheidung fiel auf einen breit gefächerten Informatik-Bachelor, in dem sich mein Interesse an Softwareentwicklung herauskristallisierte. Der Master mit Schwerpunkt Software Engineering war die logische Fortsetzung. Mich begeistert vor allem, dass es immer Neues zu lernen gibt und die Vielschichtigkeit des Fachgebiets – jede Software hat neben der Funktionalität auch Anforderungen an die Bedienbarkeit, Wartbarkeit, Effizienz, Sicherheit und noch einige mehr. Diese Bereiche bestmöglich in Einklang zu bringen ist unheimlich spannend.
Inzwischen bin ich als Softwareentwicklerin bei Fronius tätig. In meinem Team werden verschiedene interne Software-Werkzeuge umgesetzt und verbessert, die Kolleg*innen bei ihrer Arbeit in der Schweißgeräte-Entwicklung unterstützen.“
Foto © Sarah Schropp
Anna Bachmayr-Heyda, PhD, Principal Scientist bei Böhringer Ingelheim
Bildungsweg: Biologie Diplomstudium (Universität Wien)
„Malignant Diseases“ Dotoratsstudium (MUW)
Motivation: „Eigentlich wollte ich nach der Matura Mathematik studieren, was ich auch kurz probiert habe. Ich habe aber schnell gemerkt, dass Mathematik zu theoretisch für mich ist und mich die angewandte Naturwissenschaft mehr interessiert. So bin ich dann zu Biologie mit Schwerpunkt Immunologie gewechselt. Im Biologiestudium haben mich dann die medizinischen Themen immer am meisten gefesselt. Drum war bald klar, dass ich beruflich Richtung medizinische bzw. pharmazeutische Forschung gehen möchte. Forschung fasziniert mich nach wie vor: Ich finde es extrem spannend, daran beteiligt zu sein, neues Wissen zu generieren und zum Beispiel neue Wirkstoffe zum ersten Mal an Zellen zu testen.“
Derzeitige Tätigkeit: „Ich bin Laborleiterin in der onkologischen Forschung bei Boehringer Ingelheim. Mein Team und ich testen neue Wirkstoffe im Reagenzglas und finden heraus, welche Wirkstoffe den Immunzellen helfen, die Krebszellen zu bekämpfen. Wir arbeiten an komplexen 3D Kokulturen mit verschiedenen Zelltypen, die Tumorgewebe von Patient:innen besser abbilden sollen als herkömmliche, einfachere Zellsysteme.“